Die Magische Pille Review: Fundiert oder stark übertrieben?

Wenn man sich öfters etwas auf Netflix anschaut oder sich mit der ketogenen Ernährung beschäftigt (weil man vielleicht darüber nachdenkt, sie einmal auszuprobieren), dann wird man vermutlich auch schon einmal über die Dokumentation Die Magische Pille gestolpert sein.

Diese Doku mit dem originalen Titel ‚The Magic Pil‘ des bekannten australischen Chefkochs Pete Evans, hat für jede Menge Diskussionen gesorgt.

Eine Gruppe von Ärzten hat sogar von Netflix gefordert, die kontroverse Dokumentation aus dem Programm zu nehmen.

In dem Film werden recht gewagte Behauptungen aufgestellt. Wie sieht es damit aber wirklich aus?

In diesem Artikel möchte ich die in Der Magischen Pille geäußerten umstrittenen Aussagen näher untersuchen und besprechen.

Die Magische Pille auf Netflix

Die Magische Pille ist eine Dokumentation aus dem Jahr 2017, die man sich auf Netflix ansehen kann. Darin wird die ketogene Diät befürwortet, also eine Diätform, die extrem wenige Kohlenhydrate enthält, dafür aber reich an Fett und Eiweiß ist.

Die ketogene Ernährung hat an Beliebtheit sehr gewonnen, darum wundert es auch nicht wirklich, dass zu dem Thema eine neue Doku auf Netflix herausgebracht wurde.

In der Dokumentation wird das Leben eines einheimischen australischen Stammes wiedergegeben, das Leben von Familien mit autistischen Kindern und das von Menschen mit gesundheitlichen Problemen. Sie alle lernen, wie sie ihr Leben drastisch ändern können, indem sie die Keto Ernährung einhalten.

Die Dokumentation wurde in Australien und auch in den USA aufgenommen und begleitet fünf Personen, die mit gesundheitlichen Problemen kämpfen. Im Verlauf der Doku ändern sie ihre Ernährungsgewohnheiten hin zur ketogenen Diät.

Es ist ein junges autistisches Mädchen zu sehen, das enorme Verbesserungen in Sachen Kommunikation und Konzentration zeigt, nachdem es auf eine ketogene Ernährung umgestiegen ist.

Die persönlichen Geschichten zielen darauf ab, deutlich zu machen, dass eine fettarme Ernährung für den Menschen nicht gesund ist.

Im Film kommen unterschiedliche medizinische Fachleute, Köche und Bauern zu Wort, die ihre Einschätzungen äußern. Zudem wird uns als Zuschauer gezeigt, welchen Einfluss die Nahrungsmittelindustrie auf unsere Nahrung besitzt.

Diese Dokumentation rückt recht schnell eine Frage in den Mittelpunkt: Tiere halten ihr Körpergewicht ganz automatisch unter Kontrolle. Die einzige Ausnahme bildet hierbei der Mensch!

Warum benötigt der Mensch hierfür überhaupt Willenskraft, wenn es den Tieren ganz von selbst gelingt? Anscheinend essen wir Nahrung, die uns dicken machen soll.

Und wer sind laut dieser Dokumentation die Übeltäter? Zucker und raffinierte (verarbeitete) Kohlenhydrate!

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Skeptisch

Bevor ich mir selbst den Film angesehen habe, war ich recht skeptisch, denn alles was ich in den Medien dazu gelesen hatte, klang nicht gerade positiv. Die britische Tageszeitung ‚Daily Telegraph‘ kam z.B. mit der Schlagzeile, dass der Film ’schmerzhaft, schädlich und gemein‘ für die Zuschauer wäre (Quelle).

Gewagte (medizinische) Aussagen in einer Dokumentation abzugeben, ist nie sehr klug, denn solche Behauptungen müssen auch wissenschaftlich belegt werden können. Dokumentationen aus der Vergangenheit wie z.B. What the Health können bestimmten Nahrungsmitteln zu einem unnötig schlechten Image verhelfen.

Die ketogene Ernährung wird in den Medien regelmäßig kritisiert. Die ketogene Ernährungsweise wird dann gerne von den Journalisten mit der Atkins Diät oder der Paleo Diät verwechselt.

Behauptung #1: Früher wurde nur Gemüse und Fleisch gegessen

In der Dokumentation wird die Behauptung aufgestellt, dass der Urmensch nur Gemüse und Fleisch aß. Die Doku sagt uns, dass wir erst seit 500 Generationen eine Ernährung besitzen, die auf Landbau basiert. Darum wäre das Essen von Kohlenhydraten etwas relativ Neues für den Mensch.

Diese Behauptung ist jedoch falsch. Wir waren früher gar nicht so tolle Jäger, wie immer gerne behauptet wird und wir aßen auch damals bereits Kohlenhydrate.

Archäologische Untersuchungen konnten zeigen, dass Kohlenhydrate einen bedeutenden Teil der Ernährung unserer Vorfahren ausmachten (schon lange vor der industriellen Revolution) und auch eine Rolle bei der Entwicklung des menschlichen Gehirns gespielt haben. Kohlenhydrate bildeten einen integralen Teil der Ernährung des (Ur)Menschen.

Im Schnitt stammte etwa 35% der Nahrung des Menschen in der Urzeit aus der Jagd. Die restliche Nahrung wurde gesammelt (Quelle).

Die Völker, die als Jäger und Sammler bezeichnet werden, sind für ihren Lebensunterhalt darum von anderen Quellen als Fleisch abhängig, z.B. von Wildpflanzen, Schalentieren und Fisch. Das ist auch nicht so sehr verwunderlich, wenn man einmal darüber nachdenkt. Es ist eben viel einfacher Schalentiere und Pflanzen zu essen, als einen Elefanten mit einem Speer zu jagen!

Behauptung #2: Alle Kohlenhydrate sind ungesund

Über die gesamte Dokumentation hinweg werden Kohlenhydrate als der Feind wiedergegeben und kein gutes Haar an ihnen gelassen.

Alle Arten von Kohlenhydraten werden mit Zucker und raffinierten Kohlenhydraten gleichgesetzt; also mit den schlechten Varianten. Schlechte Kohlenhydrate sind Kohlenhydrate, die den Körper nicht nähren und/oder den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen.

Abhängig von der Art Kohlenhydrate, die man zu sich nimmt, wirken sie sich aber doch sehr unterschiedlich auf den Blutzuckerspiegel aus, aufgrund ihres Ballaststoffgehaltes.

Gesunde Kohlenhydrate sind die nicht verarbeiteten bzw. Vollkornvarianten.

Also Kohlenhydrate, die kaum verarbeitet sind wie z.B. nicht verarbeitete Vollkornvarianten, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Naturreis.

Diese Nahrungsmittel enthalten außer Kohlenhydraten auch Mikronährstoff, die der Körper benötigt. Im Gegensatz zu den Makronährstoffen, versorgen sie den Körper nicht mit Energie, sondern mit allem, was man sonst noch benötigt, z.B. für einen guten Stoffwechsel und die Gesundheit.

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Behauptung #3: Verarbeitet Nahrungsmittel sind ungesund

Im Laufe der Dokumentation werden bestimmte verarbeitete Nahrungsmittel dämonisiert und der Zuschauer wird dazu ermutigt, stattdessen mit anderen verarbeiteten Nahrungsmitteln zu kochen.

Das ist recht irreführend, weil die Dokumentation nicht auf den Unterschied zwischen verarbeiteter und ultra-verarbeiteter Nahrung eingeht (Frühstücksflocken, Tiefkühlmahlzeiten etc.).

Man kann ganz allgemein davon ausgehen, dass verarbeitete Nahrungsmittel nicht gut für einen sind. Trotzdem sollte man nicht alle verarbeiteten Produkte als schlecht abstempeln. Verarbeitete Produkte wie beispielsweise Joghurt oder Vollkornbrot sind sogar sehr gesund!

Ironischerweise unterstützt die Doku dagegen einige verarbeitete Nahrungsmittel wie z.B. Käse, Olivenöl, Kokosöl und Speck.

Behauptung #4: Nahrung als die Magische Pille

Ich unterstütze die Ansicht, dass die Ernährung großen Einfluss auf das Zunehmen bzw. Abnehmen besitzt. Es gibt aber auch noch mehr, was wichtig für die Gesundheit und das Körpergewicht ist.

Die Dokumentation dreht sich größtenteils um Ernährung und spezielle Nährstoffe, die als der Schlüssel zu guter Gesundheit dargestellt werden, widmet aber der Tatsache kaum Zeit, dass auch der Lebensstil großen Einfluss auf die körperliche und geistige Gesundheit eines Menschen besitzt. Man denke hierbei nur an das Rauchen, Alkohol, Sport und Bewegung.

Und in einigen Fällen sind auch Medikamente und andere Eingriffe die einzige Lösung. Die Dokumentation vermittelt dem Zuschauer aber den Eindruck, dass sich über die Ernährung alles heilen ließe und begibt sich damit aus sehr dünnes Eis.

Fazit

Die Dokumentation erbringt hauptsächlich Beweise in Form von Anekdoten, also Beweise die komplett auf persönlichen Erfahrungen beruhen.

In Der Magischen Pille wird das Thema ketogene Ernährung ausführlich behandelt, die ich an sich recht gut finde. Der Zustand der Ketose führt nicht nur zur kurzfristigen Gewichtsverminderung, sie hat auch langfristig einen günstigen Einfluss auf die Gesundheit des Körpers.

Die echte Keto Diät ist meiner Meinung nach jedoch etwas zu radikal und eignet sich sicher nicht für jedermann. Ich sehe aber auch keine Probleme beim Verzehr von Nahrungsmitteln wie Ölen, Avocados usw., die reich an gesunden Fetten sind. Man sollte einfach darauf achten, dass man sich gesund und abwechslungsreich ernährt, dass man diese gewählte Ernährungsweise auch langfristig durchhalten kann und sie gut bei einem funktioniert.

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Über Richard Hartmann MSc

MSc Richard Hartmann ist Abnehm-Trainer, Ernährungsberater, (Diät) Psychologe, Autor und Berater für orthomolekulare Ernährung und Nahrungsergänzung. Mit seiner Website HealthyHappy.de möchte er Menschen auf Basis wissenschaftlicher belegter Tipps informieren und inspirieren, damit sie die richtigen Entscheidungen für einen optimalen und gesunden Lebensstil treffen können.

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