Was sind Ketone (Ketone im Urin) und sind sie Gefährlich?

In den letzten Jahren hat eine alternative Energiequelle die Aufmerksamkeit vieler Ernährungsexperten und Wissenschaftler erregt.

Wir reden hier nicht über Kohlenhydrate, Fett oder Eiweiß, sondern über eine andere Energiequelle. Man nennt sie Ketone oder auch Ketonkörper bzw. Ketokörper. Für den Körper sind Ketone allerdings nichts Neues.

Unsere Herz- und Hirnzellen verwenden Ketone (teilweise) als Brennstoff. Diese Zellen verwenden lieber Ketone als Blutglucose (Blutzucker).

Wenn man tagelang gefastet hat oder eine ketogene Diät einhält, wird die Ketonproduktion zunehmen, und andere Zellen wie z.B. Muskelzellen und Hirnzellen werden sie ebenfalls als Energiequelle nutzen.

Dies ist dann auch das primäre Ziel einer ketogenen Diät.

Um sicherzugehen, dass man wirklich den Zustand der Ketose erreicht hat, muss man die Menge an Ketonen im Blut und die Ketone im Urin messen.

Dies ist auch der Grund dafür, dass Ketose Sticks und Ketose Strips bei vielen Menschen zu sehr beliebten Hilfsmitteln geworden sind, um Ketone zu messen.

Wie funktionieren sie aber genau? Und lassen sich mit ihnen die Ketone auch wirklich exakt messen? Das wirst du beim Lesen dieses Artikels erfahren.

Du wirst hier zudem auch das Folgende lernen:

  • Was Ketone genau sind.
  • Wie man mit Hilfe von Ketose Sticks und Ketose Strips Ketone messen kann.
  • Die genaueste Methode, mit der man den Ketonengehalt in seinem Körper ermitteln kann.
  • Die häufigsten Symptome der Ketose.
  • Die unterschiedlichen gesundheitlichen Vorteile des Zustands der Ketose.
  • Die befreiende Antwort auf die Frage, ob Ketone gefährlich sind.
  • Und natürlich noch vieles mehr…

Was sind Ketone?

Eine schnelle Suche mit Google liefert direkt zahlreiche Ergebnisse zu Ketonen.

In vielen Artikeln werden die Begriffe ‚Ketone‘ und ‚Ketonkörper‘ abwechselnd verwendet, obwohl sie nicht genau das Gleiche sind. Darum möchte ich wirklich mit der Basis beginnen, damit ganz deutlich wird, was Ketone für den Körper bedeuten.

Die meisten Menschen beziehen den größten Teil ihres täglichen Energiebedarfs aus Glucose. Der Körper benötigt die Energie, die er aus Glucose bezieht, um funktionieren zu können. Der Körper kommt an seine Glucose, indem man kohlenhydrathaltige Nahrung isst.

Glucose ist somit die primäre Energiequelle unseres Körpers. Der Grund hierfür ist, dass sie wesentlich schneller vom Körper in Energie umgewandelt werden kann als alle anderen Energiequellen wie Eiweiß oder Fett.

Glucose als Brennstoff des Körpers besitzt jedoch auch einige negative Effekte.

Was man an Geschwindigkeit gewinnt, verliert man an Effizienz…

Während des Prozesses der Zuckerverbrennung werden mehr freie Radikale und Moleküle (die reaktive Sauerstoffarten genannt werden) freigesetzt.

Dies sind schädliche Stoffe, die zu Zellschäden führen können. Der Prozess setzt zudem weniger Energie frei als die Verbrennung von Ketonen oder Fett.

Ketone sind ein alternativer Brennstoff, den der Körper zur Energiegewinnung einsetzen kann. Ketone werden beim Abbau von Fett produziert.

Es gibt drei Sorten von Ketonen (die auch als Ketonkörper bezeichnet werden):

  • Acetoacetat
  • β-Hydroxybutyrat
  • Aceton (eine organische Verbindung, die durch den Abbau von Acetoacetat entsteht)

Das erste, was man wissen muss, ist, dass diese Ketone den Energiebedarf unseres Körpers genauso gut decken können wie Glucose.

Man hört sehr häufig, dass Kohlenhydrate essentiell für unsere Energieversorgung wären, das sich sie aber nicht. Unser Körper kann seinen Energiebedarf auch sehr gut über Fett abdecken.

Im Gegensatz zur Glucose beeinflussen jedoch Ketonkörper den Blutzuckerspiegel nicht und somit auch nicht den Insulinspiegel.

Ketonen sind zudem eine effizientere Energiequelle, die die Produktion freier Radikale und reaktiver Sauerstoffarten hemmt. Dies besitzt zahlreiche Vorteile, vor allem für die Hirnzellen, die Ketone anstelle von Zucker als Brennstoff einsetzen.

Unterschiedliche Untersuchungen mit Menschen, die an kognitiven Problemen leiden (wie z.B. Parkinson oder Epilepsie) bestätigen, dass der Einsatz von Ketonen als Brennstoff die Hirnfunktionen stark verbessern kann (Quelle, Quelle).

Der Körper erreicht den Zustand der Ketose und wird nur noch minimal mit Glucose versorgt, wodurch er andere Energiequellen als primären Brennstoff anzapfen muss.

Der Körper kann sowohl Kohlenhydrate als auch Fett als Brennstoff einsetzen (Quelle). Wenn die Aufnahme von Kohlenhydraten sehr stark begrenzt ist, wird der Körper automatisch auf die Fettverbrennung zur Energiegewinnung umschalten.

Wenn dies über einen Zeitraum von mehreren Tagen stattfindet, wird der Körper den Zustand der Ketose erreichen.

Wenn keine Glucose zur Verfügung steht, wird das Fett von der Leber abgebaut und in Glycerin- und Fettsäuremoleküle umgewandelt. Die Fettsäuren werden anschließend in einem Prozess, der als Ketogenese bezeichnet wird, weiter abgebaut. Während dieses Prozesses ist Acetoacetat der erste Ketonkörper, der produziert wird.

Acetoacetat wird daraufhin in 3-Hydroxybutansäure (BHB) oder Aceton umgewandelt. Aceton ist der am wenigsten vorkommende Ketonkörper, es kann aber auch in größeren Mengen produziert werden, wenn man zum ersten Mal mit einer ketogenen Diät beginnt.

Wenn sich die Zellen dann langsam an den Kohlenhydratmangel anpassen, wird BHB die häufigste Form von Ketonkörpern sein, die von den Hirnzellen und den Muskelzellen als primärer Brennstoff eingesetzt werden wird.

Im ketogenen Zustand können Ketone bis zu 50% des Grundumsatzes decken und bis zu 70% des Energiebedarfs des Gehirns (Quelle).

Eine streng kohlenhydratarme Diät beschränkt die Menge an Glucose, die dem Körper zur Verfügung steht, was den Körper dazu zwingt, Fett zu verbrennen. Dies führt letztlich zur Ketose.

Man sollte allerdings wissen, dass nicht alle kohlenhydratarmen Diäten auch zum Zustand der Ketose führen. Dies hängt von der Menge an Kohlenhydraten ab, die man täglich zu sich nimmt.

Wenn man maximal 20-30 Gramm Kohlenhydrate am Tag aufnimmt, wird man in der Regel innerhalb einer Woche den ketogenen Zustand erreichen.

Wenn man weniger Kohlenhydrate aufnimmt, wird auch der Insulinspiegel absinken (Quelle). Dies führt dazu, dass der Körper Fettsäuren freisetzt. Die Fettsäuren werden zur Leber transportiert, wo sie oxidiert (abgebaut) werden.

Zusammenfassung: Oxidierte Fettsäuren werden in Moleküle umgewandelt, die Ketone genannt werden. Der Körper und vor allem das Gehirn kann diese Ketone als Energiequelle nutzen.

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Ketone im Urin messen

Man möchte also erreichen, dass der Körper in den Zustand der Ketose eintritt, wodurch er Fett als Energiequelle nutzen und verbrennen wird.

In diesem Fall ist es wichtig, seine Ketone im Blut zu messen. Nur indem man die Menge an Ketonen misst, wird man feststellen können, ob man tatsächlich den Zustand der Ketose erreicht hat.

Während wir uns in Ketose befinden, steigt die Konzentration an Ketonen im Blut an. Ketone sind ein Nebenprodukt des Fettabbaus. Die Ketone zu messen, ist darum ein guter Indikator, um zu ermitteln, ob unser Körper wirklich den ketogenen Zustand erreicht hat.

Und aus diesem Grund werden die Ketose Sticks und Ketose Strips auch immer beliebter.

Was sind Ketose Sticks?

Wenn man wissen will, ob man sich in Ketose befindet, sind Ketose Sticks ein günstiger und einfacher Weg, um die Konzentration der Ketonen zu ermitteln.

Sie sind auch als Ketose Strips bekannt und funktionieren, indem sie die Konzentration von Acetoacetat im Urin analysieren und sichtbar machen.

Wahrscheinlich hast du inzwischen schon wieder vergessen, was Acetoacetat ist.

Acetoacetat ist einer der beiden wichtigsten Ketonkörper, der auch im Urin anzutreffen ist. Wir können auf Acetoacetat testen, indem wird unseren Urin mit Ketose Sticks oder Strips überprüfen.

3-Hydroxybutansäure wird aus Acetoacetat hergestellt und ist der zweitwichtigste Ketonkörper. Dieser Ketonkörper ist im Blut nachweisbar und mit Hilfe eines Blutmessers können wird seine Konzentration feststellen. Hierzu aber gleich noch mehr.

Auch Aceton ist ein Ketonkörper, der allerdings weniger häufig als Acetoacetat und 3-Hydroxybutansäure vorhanden ist. Der Abbau von Acetoacetat produziert Aceton, was in unserem Atem feststellbar ist.

Wie funktionieren Ketose Strips?

  • Ketose Sticks bzw. Ketose Strips funktionieren ganz simpel:
  • Zuerst muss man eine Urinprobe in einem sauberen Behältnis abgeben.
  • Dann nimmt man einen der dünnen Strips zur Hand, an dessen Ende sich das saugfähige Testgebiet befindet.
  • Das saugfähige Ende des Strips wird für einige Sekunden in den Urin gehalten.
  • Dann wird der Strip aus dem Urin genommen.
  • Anschließend wartet man etwa 15 Sekunden, bis sich der Strip verfärbt hat.
  • Zum Schluss vergleicht man den Ketose Strip mit der Farbskala, die mit dem Strip mitgeliefert wurde, um festzustellen, ob man in Ketose ist.

In diesem Video kann man einen solchen Test inklusive Instruktionen ansehen:

Es ist natürlich wichtig zu wissen, wie die Farbskala richtig interpretiert wird.

Hier ist ein Beispiel für eine solche Farbskala zu sehen:

Die Farbe ganz links bedeutet, dass keine Ketonen im Urin nachgewiesen werden konnten. Rosa Verfärbungen weisen auf eine leichte bis mäßige Ketonenkonzentration hin.

Je dunkler die Verfärbung ist, desto höher ist die Konzentration an Ketonen im Urin.

Zustand der Ketose

Ketonen-Niveau (mmol / L)

Ketonen-Niveau (mg / dl)


Sehr gering

0,1 – 0,5

1 – 5


Gering

0.6 – 1.5

6 – 15


Mittel

1.6 – 4.0

16 – 40


Hoch

4.1 +

41 +

Vielleicht denkst du jetzt, dass du die dunkelste Färbung erreichen musst, um im Ketose-Zustand zu sein.

Für einen gesunden Menschen mit nur etwas Übergewicht sind jedoch sehr hohe Ketonen-Werte gar nicht nötig. Hohe Ketonen-Werte sind nicht unbedingt besser als etwas geringere. Für eine durchschnittliche Person sind geringe bis mittlere Ketose-Werte schon sehr gut.

Denn bereits eine leichte Verfärbung zeigt, dass dein Körper in der Lage ist, Fett als primären Brennstoff einzusetzen und zu verbrennen.

Man sollte also nicht unbedingt eine bestimmte Färbung des Teststreifens zum Ziel haben, sondern lieber auf seinen Körper hören und beobachten, wie man sich fühlt. Das ist viel wichtiger!

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Nachteile des Testens der Ketone im Urin

Meine größten Bedenken bezüglich Ketose Sticks betreffen den Umstand, dass sie nicht so genau sind, wie man im ersten Moment vielleicht denkt.

Bestimmte Umstände können zu Ungenauigkeiten beim Messen der Ketone im Urin führen.

#1: Ketone im Urin sind kein Anzeiger dafür, was sich im Körper abspielt

Nur die Ketone, die der Körper nicht verwendet, werden über den Urin ausgeschieden (Quelle). Oder um es anders auszudrücken: Die Ketose Sticks zeigen nur die Konzentration an überschüssigen Ketonen an, die unser Körper nicht verwendet.

Wenn man also ein recht niedriges Niveau an Ketonen in seinem Urin misst, bedeutet dies nicht unbedingt, dass das Ketonen-Niveau im Blut ebenfalls gering ist. Es bedeutet ebenfalls nicht automatisch, dass man sich nicht in Ketose befindet.

#2: Der Körper benötigt Zeit, um sich an Ketonen anzupassen

Der Körper braucht Zeit, um sich an die Ketose zu gewöhnen und anzupassen. Vielleicht hast du schon einmal den Begriff ‚Keto-Grippe‘ gehört? Dieser deutet auf die häufig sehr unangenehme Periode hin, in der sich der Körper langsam an die Fettverbrennung anstelle der Zuckerverbrennung anpasst.

Wenn jemand zum ersten Mal eine ketogene Diät einhält, wird er Körper die freigesetzten Ketone noch nicht effizient nutzen (Quelle). Darum wird sich in einer solchen Anfangsphase sehr wahrscheinlich eine höhere Konzentration an Ketonen im Urin finden.

Im Laufe der Zeit wird sich der Körper aber immer besser an die Körperfettverbrennung anpassen und auch besser mit der Nutzung der Ketone zur Energiegewinnung klarkommen. Sobald dieser Punkt erreicht ist, wird auch die Konzentration an ausgeschiedenen Ketonen im Urin zurückgehen.

Dies kann ziemlich verwirrend sein, denn obwohl sich der Körper immer mehr im ketogenen Zustand befindet, werden die Ketose Sticks anzeigen, dass der Gehalt an Ketonen im Urin zurückgeht.

Aus diesem Grund finde ich die Blutmessung die zuverlässigere Methode, um zu ermitteln, ob man wirklich in Ketose ist oder nicht.

Ketonen testen über das Blut

Wir wollen uns hier einmal die zuverlässigste Methode genauer ansehen.

Blutmesser sind wesentlich genauer, als Ketone über Urin-Sticks zu testen. Diese Genauigkeit hat aber auch ihren Preis.

Wie funktioniert der Blutketonenmesser?

  • Zuerst muss man einen Strip in den Blutmesser stecken.
  • Danach sticht man sich mit einer sterilen Nadel in den Finger, um einem Bluttropfen zu erhalten. Ein Tropfen Blut ist völlig ausreichend, genau wie bei einem Blutzuckertest.
  • Trage den Bluttropfen auf den Ketonen-Strip auf und kontrolliere das Ergebnis.

Diese Methode ist recht einfach und liefert zudem ein zuverlässiges Ergebnis, ob der Körper wirklich im Zustand der Ketose ist.

Auf Ketonen über den Atem testen

Obwohl eine Atmungsmessung nicht die gleiche Genauigkeit bietet wie der Blutketonenmesser, so hat die Atemanalyse dennoch einige positive Aspekte, die ich dir nicht vorenthalten möchte.

Die Anschaffung eines Atemmessers ist zweifellos teurer als die von Ketonen-Strips, es ist aber nur eine einmalige Investition.

Im Gegensatz zu den anderen zwei Methoden, kann man den Atemmesser so oft verwenden, wie man will.

Er ist zudem sehr simpel in der Anwendung, ohne Urin- oder Blutproben zu benötigen. Wenn man den Anblick von Blut nicht besonders gut verträgt, ist ein Atemmesser sicher eine gute Alternative.

Wie funktioniert der Ketonenmesser über die Atmung?

Die Funktionsweise ist recht einfach:

  • Alles was man dazu tun muss, ist, den Apparat einzuschalten und etwa 15 Sekunden hineinzuatmen.
  • Dann muss man nur noch einige Sekunden warten und kann sich schon die Ergebnisse ansehen.

Hinsichtlich der Genauigkeit, liegt der Atemmesser wahrscheinlich irgendwo zwischen der Urin- und der Blutmessung.

Symptome dafür, dass man sich in Ketose befindet

Außer dem Messen von Ketonen über Ketose Sticks und Ketose Strips, gibt es noch eine weitere Methode, um zu ermitteln, ob man sich im Zustand der Ketose befindet.

Bevor man die Auswirkungen der Ketose feststellt, gibt es bereits einige Symptome, die ihr Vorhandensein anzeigen. Aufgrund dieser Symptome könnte man zu dem Schluss kommen, dass Ketose nichts für einen ist, diese Symptome sind aber eine ganz natürliche Reaktion und sie treten auch nur vorübergehend auf, bis sich der Körper an die Ketose gewöhnt hat.

Auf was sollte man hierbei achten?

Einige Symptome sind recht mild, während andere auch zu ernsten gesundheitlichen Beschwerden führen können.

Hier habe ich die wichtigsten Anzeichen für Ketose aufgelistet:

  • Kopfschmerzen
  • Erschöpfung (kurzfristig)
  • Krämpfe in den Beinen
  • Verstopfung
  • Herzrasen
  • Gewichtsverlust (vor allem Feuchtigkeit in der ersten Woche)
  • Verminderter Appetit
  • Schlechter Atem
  • Erhöhte Konzentration von Ketonen im Blut

Wichtig: Die hier aufgeführten Symptome stellen keine Garantie dar, dass der Körper auch wirklich in Ketose ist. Hierzu müsste wirklich die Menge an Ketonen im Blut ermittelt werden. Wenn der Körper aber dabei ist, auf Ketose umzuschalten, werden sich diese Symptome zweifellos zeigen.

Einige Menschen müssen noch weniger Kohlenhydrate essen als andere, um die Ketose zu erreichen, während andere bereits schon nach wenigen Tagen eine erhöhte Konzentration an Ketonen feststellen. Jeder Körper ist eben anders, darum reagiert auch jeder Mensch anders auf eine Keto-Diät.

Vorteile einer erhöhten Menge an Ketonen

Ketose besitzt viele Vorteile. Um die Ketose zu erreichen, wird eine erhöhte Konzentration an Ketonen benötigt.

Wenn der Körper erst einmal die Ketose erreicht hat, können sich unterschiedliche positive Effekte zeigen. Die gesundheitlichen Vorteile der Ketose sind wesentlich vielfältiger als nur Gewichtsverlust.

Die Vorteile der ketogenen Diät sind mit denen anderer kohlenhydratarmen Diäten vergleichbar, nur treten sie intensiver auf als bei einer normalen kohlenhydratarmen Diät.

Wichtige Vorteile der Ketose sind:

#1: Gewichtsverlust

Transformiert man seinen Körper in eine Fettverbrennungsmaschine, hat dies natürlich Einfluss auf das Körpergewicht. Die Fettverbrennung wird stark zunehmen, während Insulin (das Fetteinlagerungshormon) stark abnimmt.

Auf diese Weise werden ideale Bedingungen zum Abnehmen geschaffen, ohne Hunger leiden zu müssen. Unterschiedliche Studien konnten zeigen, dass extrem kohlenhydratarme Diäten wie z.B. Keto-Diäten für effektiven Gewichtsverlust sorgen können (Quelle, Quelle).

#2: Weniger Appetit

Ketose hilft einem dabei, seinen Appetit unter Kontrolle zu bekommen. Wenn der Körper vollständig auf Fettverbrennung umgeschaltet hat, besitzt er auch durchgehend Zugriff auf seine Energiequelle, wodurch das Hungergefühl stark abnehmen wird.

Ein verminderter Appetit während der Ketose konnte wissenschaftlich bewiesen werden (Quelle, Quelle). Darum wird auch das Abnehmen wesentlich leichter fallen.

#3: Konstante Energie

Während der Anpassungsphase kann man an Erschöpfungserscheinungen leiden, weil sich der Körper zuerst an die Fettverbrennung anstelle der Zuckerverbrennung gewöhnen muss.

Hat man den Zustand der Ketose dann erreicht, wird man auch wieder eine zunehmende Energie feststellen. Denn bei der Ketose benötigt das Gehirn kaum noch Kohlenhydrate.

Man leidet nicht mehr an starken Blutzuckerschwankungen (starkes Ansteigen des Blutzuckers, gefolgt von einem ebenso schnellen Absinken). Das Gehirn wird nun durch Ketone mit Energie versorgt, die für konstante Energie sorgen.

#4: Unterdrückt epileptische Anfälle

Die ketogene Diät ist eine bewiesene und effektive Therapie für Epilepsie-Patienten, die schon seit dem 20. Jahrhundert eingesetzt wird.

Ketose wird vor allem bei Kindern angewendet, die mit epileptischen Anfällen kämpfen.

Das Einhalten einer Keto-Diät bei Epilepsie kann dazu führen, dass man weniger oder sogar überhaupt keine Anti-Epileptica (Medikamente) mehr benötigt und trotzdem keine epileptischen Anfälle bekommen wird.

#5: Kann Diabetes Typ-2 umkehren

Klingt vielleicht zunächst fast unglaublich, aber Diabetes Typ-2 Patienten können ihre Erkrankung rückgängig machen, indem sie ihre Ernährungsweise anpassen.

Eine ketogene Diät kann den Blutzuckerspiegel normalisieren und funktioniert hervorragend, um Diabetes Typ-2 umzukehren.

Dies konnte mit unterschiedlichen Studien belegt werden, bei denen die Ketose-Diät einem Großteil der Diabetes Typ-2 Patienten helfen konnte, ihre Erkrankung umzukehren (Quelle, Quelle).

Die Untersuchungen ergaben, dass 94% der Patienten mit dem Spritzen von Insulin stoppen konnten, nachdem sie eine extrem kohlenhydratarme Diät eingehalten hatten. Im gleichen Jahr verloren die Betroffenen auch 12% ihres Körpergewichts.

Im der Fernsehsendung ‚Diabetes umkehren‘ waren 87% der Teilnehmer nach 12 Monaten ganz oder teilweise beschwerdefrei.

Dies ist auch sehr logisch, da die Ketose den Blutzuckerspiegel und das Insulinniveau absenkt.

#6: Verbesserung der Gesundheitsindikatoren

Bestimmte Gesundheitsmarker können Indikator für die Gefahr einer Herz-Kreislauferkrankung sein.

Verschlechterte Gesundheitsmarker stehen in Zusammenhang mit unterschiedlichen gesundheitlichen Beschwerden, die unter dem Begriff ‚Metabolisches Syndrom‚ zusammengefasst werden.

Es gibt verschiedene Untersuchungen, die zeigen konnten, dass extrem kohlenhydratarme Diäten (die zur Ketose führen) dabei helfen, das Cholesterinprofil (HDL, Triglyceride), den Blutzuckerspiegel, Blutdruck und das Insulinniveau zu verbessern (Quelle, Quelle)

Sind Ketone gefährlich?

Manchmal liest man, dass Ketone gefährlich für die Gesundheit wären. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe.

Einer der Gründe ist, dass das Wort ‚Ketose‚ einfach mit dem Wort ‚Ketoacidose‚ verwechselt wird.

Und um es gleich vorweg zunehmen: Ketoacidose ist ein Zustand, in den man ganz sicher nicht geraten möchte. Ketoacidose wird meist mit Diabetes Typ-1 assoziiert und wird deshalb auch häufig als diabetische Ketoacidose (DKA) bezeichnet.

Sie tritt ein, wenn Diabetes-Patienten nicht genügend Insulin erhalten. In einem solchen Fall gerät der Körper des Betroffenen in einen Zustand, der einer Aushungerung gleichkommt.

Merkwürdigerweise kann dies auch dann eintreten, wenn die Betroffenen ausreichend Glucose im Blut haben. Der Körper ist dann aber nicht in der Lage, die Glucose zu nutzen.

Der Körper versucht sich anzupassen und fängt an, Ketone zu produzieren, um zu überleben. Ziel dabei ist, dass der Körper die Ketonen zur Energiegewinnung nutzen kann. Das Problem ist jedoch, dass der Patient nach wie vor kein Insulin produzieren kann.

Ketose wird von Insulin reguliert. Hiermit wird vermieden, dass der Körper mit der Ketonenproduktion übertreibt. Bei einer Ketoacidose fehlt das nötige Insulin, das das Signal gibt, dass genügend Ketone vorhanden sind.

Zusammen mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel kann dies dazu führen, dass der pH-Wert des Blutes aus dem Gleichgewicht gerät. Sinkt der pH-Wert des Blutes zu stark ab, wird der Säuregrad des Blutes gefährlich.

Daher auch der Name Keto Acid(Säure) ose. Der Grund hierfür ist, dass Ketonen selbst sauer sind. Dieser saure Zustand kann zu einer ganzen Reihe gefährlicher Symptome führen.

Ketoacidose kann bis hin zum Koma und auch zum Tod führen.

Ein weiterer Grund dafür, warum manche Menschen denken, dass Ketonen gefährlich sind, ist der, dass es die verbreitete Meinung gibt, unser Gehirn könne ohne Kohlenhydrate nicht funktionieren.

Der größte Teil unseres Gehirns benötigt jedoch KEINE Glucose als Brennstoff!

Einige Hirnzellen benötigen tatsächlich Glucose, was aber kein Problem darstellt (dazu gleich noch mehr).

Es konnte wissenschaftlich bewiesen werden, dass unsere Hirnzellen sehr gut in der Lage sind, von Glucose auf Ketonen als Energiequelle umzuschalten (Quelle, Quelle, Quelle).

Dies findet sogar ganz von selbst statt, wenn Menschen einem Nahrungsmangel ausgesetzt sind.

Schon nach nur drei Tagen Nahrungsmangel, wird unser Gehirn 25% seiner Energie über Ketone decken. Und bei einer länger anhaltenden Hungersnot wird sich dies auf bis etwa 60% erhöhen (Quelle, Quelle).

“Ja aber Richard, was ist dann mit diesen Zellen, die trotzdem noch von Glucose abhängig sind?”

Auch das stellt an sich kein Problem dar. Ich will hierzu nicht zu sehr ins Detail gehen, aber während der Ketose findet im Körper auch ein Prozess statt, der als Gluconeogenese bezeichnet wird.

Dank dieses Prozesses kann immer noch etwas Glucose vom Körper produziert werden, die die Hirnzellen benötigen, um gut zu funktionieren.

Der dritte Grund, wegen dem die Menschen die Ketose manchmal als gefährlich einstufen, ist der, dass einfach eine größere Menge an Ketonen im Körper vorhanden ist.

Ketoacidose kennzeichnet sich durch eine extrem hohe Konzentration an Ketonen im Körper, viel höher als die, die bei einer Ketose festgestellt wird.

Ketonen sind aber nicht nur ’schlecht‘. Der Körper produziert sie aus gutem Grund, denn sie sind nützlich. Ketose ist eben nicht das Gleiche wie Ketoacidose.

Nur weil die Ketose zur Produktion von Ketonen führt, bedeutet dies noch lange nicht, dass man hierdurch in den Zustand der Ketoacidose gerät. Ketose ist ein ganz anderer, sicherer und stabiler metabolischer Zustand!

Obwohl die Ketose im Allgemeinen sicher und gesund ist, kann man dennoch mit einigen weniger angenehmen Nebenwirkungen zu tun bekommen. Nebenwirkungen wie z.B. Beinkrämpfen, schlechtem Atem und auch Probleme mit der Verdauung sind nicht ungewöhnlich. Sie werden mit dem Begriff der ‚Keto-Grippe‚ zusammengefasst.

Diese Nebenwirkungen sind jedoch nur vorübergehend und sollten nach nur wenigen Tagen oder höchstens Wochen wieder verschwunden sein. Änderungen in der Ernährung und des Lebensstils können auch dabei helfen, diese Beschwerden zu verringern.

Einige Menschen fühlen sich während der Ketose hervorragend und verspüren sehr viele gesundheitliche Vorteile, während andere sich dagegen eher mit einer normalen (weniger strengen) kohlenhydratarmen Diät wohl fühlen.

Zusammenfassung: Sind Ketone gefährlich? Nein, nicht für einen gesunden Menschen. Denn Ketone verursachen nicht selbstständig eine Ketoacidose. Die Produktion von Ketonen (durch die der Körper in Ketose kommt) sorgt sogar für unterschiedliche gesundheitliche Vorteile.

Und falls du immer noch zweifeln solltest, Kohlenhydrate fast komplett aus deiner Ernährung zu streichen, um in Ketose zu kommen, dann solltest du auch daran denken, dass man auch einfach eine halbwegs strenge kohlenhydratarme Diät (50-100 Gramm Kohlenhydrate am Tag) ausprobieren kann, die dann zwar nicht ketogen ist, aber trotzdem auch viele gesundheitliche Vorteile zu bieten hat.

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MSc Richard Hartmann ist Abnehm-Trainer, Ernährungsberater, (Diät) Psychologe, Autor und Berater für orthomolekulare Ernährung und Nahrungsergänzung. Mit seiner Website HealthyHappy.de möchte er Menschen auf Basis wissenschaftlicher belegter Tipps informieren und inspirieren, damit sie die richtigen Entscheidungen für einen optimalen und gesunden Lebensstil treffen können.

2 Kommentare op "Was sind Ketone (Ketone im Urin) und sind sie Gefährlich?"

  1. Karl-Heinz Schroeter says:

    Interessanter Bericht. Habe alles über Ketone erfahren.
    Habe heute begonnen 2 Kapseln täglich 200mg Ketone aus der Himbeere zu mir zu nehmen. Grund Vorbeugung Alzheimer.habe Öl mit Ketonen nicht vertragen (Durchfall) schaffe mir noch Ketone Messgerät nach Ihren Vorschlag an.
    Bin 88 Jahre alter Ruhestständler.
    Halten Sie eine Dosieruung von 400mg Ketone für richtig?
    Würde mich über eine Antwort freuen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Karl-Heinz Schroeter

  2. Dana says:

    Ich habe vor 5 Tagen aufgrund meiner Sibo Erkrankung die bi phasic diet begonnen , bei der so gut wie keine Kohlenhydrate eingenommen werden . Jetzt habe ich im Urin ketonen erhöht . Soll ich lieber die Kohlenhydrate erhöhen ? Mit freundlichen Grüßen
    Dana

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